MODERN
MODERN
GEGEN SATZ & WIDER WORT



ERKLÄRUNG

"Modern,modern", "Hast Du was, dann bist Du was" und andere Gedichte werden neuerdings gern ( im Mai 2011) in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen als Prüfungstexe für Abitur und Realschulabschluß den Schülern zur Interpretation vorgelegt.
Dafür übernehme ich keine Verantwortung.

Ich wurde von den zuständigen Kultusbehörden weder gefragt noch bezahlt und bitte meine unfreiwilligen Leser von Beschwerden abzusehen..
Michail Krausnick



 
"Gedichte, für den Tag geschrieben, nicht für die Ewigkeit,

nicht für die Nachwelt, sondern für die Mitwelt.
Ironisch, satirisch, kritisch - mit Verfallsanspruch."
Gisela Wolf

"Michail Krausnicks Texte rücken dem Zeitgeist auf den Pelz."
Rudolf Stirn

"Stichworte, Definitionen, Widerworte, Gegenstrom, Letzte Lieder und Liebeshunger - eine eigenartige Mixtur.
Eigentlich passt das nicht recht zusammen.
Der Kabarettist freilich macht sich seinen eigenen Reim darauf."
Daniel Stern

"Lyrik light - mit Widerhaken!"
Mattias Best


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modeMODERN
MODERN
Gegensatz & Widerwort


Michail Krausnick, seit vierzig Jahren gefragter Kabarettautor (Kneifzange, Kommödchen, Zeitbrille, Thomas Freitag, Stachelbären, Deutscher Michel u.a.) bietet in seinem schmalen Bändchen ein Lese- und Vorlesevergnügen besonderer Art: Scherz, Satire, Ironie in gebundener Form, mal kritisch, mal humoristisch, mal bitterböse, mal hintersinnig, mal polemisch, mal erhellend. Seine Lieder, Balladen, Aphorismen und Gedichte bezeichnet der Autor selbst als Widerworte, Definitionen, Gegensätze und Stichworte. Sie seien zum alsbaldigen Verzehr bestimmt, nicht für die Ewigkeit geschrieben, für den Tag also (und manchmal auch für die Nacht) - als Lyrik light gewissermaßen. Doch nicht nur der Freund literarisch gewitzter Widerhaken, auch der leistungskursgeschädigte Lyrikmuffel kommt hier voll auf seine Kosten.

Godehard R. Wallenbroich

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der im ALKYON VERLAG
erschienenen STICHWORTE )



 
UND NICHTS ZU SUCHEN...

                     
                                "Ich ging im Walde
                                 So für mich hin..."
                                        J. W. Goethe



So für mich hin, so für mich hin -
Wie ist das zu verstehen?
Was hat der Kerl so für sich hin
Durch einen Wald zu gehen?

Wer gab den Auftrag, bitte, wer
Hat ihm den Gang befohlen?
Und wo nahm er die Zeit sich her?
Wem hat er sie gestohlen?

Weil Goethe gut ins Schulbuch passt,
Muss er seit Ewigkeiten
So für sich hin und ohne Rast
In jenem Walde schreiten...

Weswegen, wann, woher, wohin?
Was hat ihn inspirieret?
Wem bringt ein solcher Gang Gewinn?
Hat er botanisieret?

Was fühlte, dachte, schmeckte er?
Warum - das ist die Frage -
Ging er nur hin und niemals her?
Wie war die Wetterlage?

So spekulieren kreuz und quer
Die wackren Interpreten.
Denn "Nichts zu suchen" -
Das fällt schwer

Den deutschen Studienräten.


PO-sition

Wer den Kopf steckt in den Sand  -
Wird an seinem Arsch erkannt.



turnerin

atemlos
lächelnd
auf schwebendem bal
ken
handständig
wendig
bal
ance
halt hal
ten und
spreizspagatisch
die beine spal
ten
per glück
hin und zurück 
tortur
n
kunst 
stück
endem bal
ken
handständig
wendig
bal
ance
halt hal
ten und
spreizspagatisch
die beine spal
ten
per glück
hin und zurück 
tortur
n
kunst 
stück





MODERN MODERN


Die Mode wechselt. Bedarf wird geweckt.
Mal mit und mal ohne. Mal frei, mal bedeckt.
Mal Sex, mal Romantik. Mal mager, mal rund.
Mal länger, mal kürzer. Mal farbig, mal bunt.

Mal Kurven, mal Kanten. Ein Kommen und Gehn.
Man kann sich nicht wehren. Was heute noch schön,
Ist morgen unmöglich. Es ändert sich schnell
Die Meinung, die Farbe, der Stoff, das Modell.

In all dem Gerenne, da ist es geschehn:
Da blieb plötzlich einer konsumwidrig stehn.
Er blickte verzweifelt und fragte: Warum
Rennt der Mensch wie ein Hammel,
Warum nur, warum?

Die Herde gab Antwort,
Ganz offen und frei:
Man fand ihn dann später
Zertreten zu Brei.



DAS LIED VOM WACHSTUM


Fehlt dir was - dann brauchst du was
Brauchst du was - dann musst du was
Musst du was - dann tust du was
Tust du was - dann kriegst du was
Kriegst du was - dann hast du was
Hast du was - dann bist du was.

Bist du was - dann brauchst du mehr
Brauchst du mehr - dann musst du mehr
Musst du mehr - dann tust du mehr
Tust du mehr - dann kriegst du mehr
Kriegst du mehr - dann hast du mehr
Hast du mehr - dann bist du mehr.

Bist du mehr - brauchst du mehr Mehr
Immer immer immer mehr -
Schließlich kannst du nimmermehr
Und brauchst überhaupt nichts mehr.


Copyright beim Autor

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